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Wasser

Hoch- und Regenwasser für die Bewässerung von Reben
Das Jahr 2021 war für viele Menschen, gefühlt, ein sehr nasses Jahr. Betrachtet man aber die Wetterdaten, etwa der Station Bad Kreuznach, fällt auf, dass das langjährige Mittel der Niederschläge gerade so erreicht wurde. Tatsächlich hatte es in der ersten Jahreshälfte oft geregnet. Die daraus resultierende Blattfeuchte machte es vor allem Mehltaupilzen sehr leicht, die Reben zu befallen. Für eine nachhaltige Durchfeuchtung des Bodens reichten die Niederschläge aber nicht aus. Und so kam es auf steinigen Böden und bei jungen Weinbergen schon vor dem Beginn der Traubenreife zu Trockenstress mit verdorrten Blättern und „Wuchsdepressionen“. Um der Reifeverzögerung zu begegnen, mussten große Mengen Trauben von den gestressten Reben vorzeitig abgeschnitten werden.

Was kann der Landwirt oder Winzer tun, um solche Verluste und Schäden zu mindern? In der Vergangenheit wurde, ähnlich wie im Gemüseanbau, in einigen Regionen Wasser großflächig aus Beregnungsanlagen in die Kulturen gebracht. Der Wasserverbrauch ist hier aber unverhältnismäßig hoch. Zudem ist es oft nicht möglich (oder erlaubt) große Wassermengen aus dem Trinkwassernetz oder einem eigenen Brunnen zu entnehmen.
 Bereits in den Jahren 2018 bis 2020 waren eine ungünstige Niederschlagsverteilung und die sehr hohen Durchschnittstemperaturen für Trockenschäden an den Reben in Laubenheim verantwortlich. Damals kamen im Weingut Montigny zum ersten Mal Bewässerungsschläuche zur Tropfbewässerung zum Einsatz. Diese Schläuche haben in einem festen Abstand „druckkompensierte“ Tropfer. So wird gewährleistet, dass, auch bei großen Längen der Schläuche, an allen Tropfern eine gleiche, definierte Wassermenge austritt. Sozusagen als „Feuerwehr“ wurden die, nicht fest angebrachten, also „mobilen“ Schläuche, von einem Weinberg zum nächsten bewegt. Eben dort, wo die Not gerade am Größten war. Die Schläuche wurden aus einem Tankfahrzeug gespeist. Damit war es möglich, 8-10 Liter (einmal pro Woche) fast punktgenau an die Rebstöcke zu bringen. Der Arbeitsaufwand bei der manuellen Schlauchverlegung ist allerdings enorm. Und die Arbeit schwer. Denn die Hitze machte nicht nur den Reben, sondern auch den Menschen zu schaffen.
Etwas einfacher wird die Bewässerung mit stationären, also fest an der Rebanlage verlegten Tropfschläuchen. Danach wird lediglich das Tankfahrzeug über ein zentrales Zuleitungsrohr mit den Schläuchen verbunden. 2019 installierte das Weingut Montigny, an dem 2017 gepflanzten Merlot Weinberg, die erste „feste“ Bewässerung, die den Arbeitsaufwand verringert. Aber diese Schlagkraft hat Ihren Preis. Denn für 1 ha Reben sind etwa 5 km Tropfschlauch zu verlegen und anzuschließen.
Es bleibt das Problem der Wasserbeschaffung. Noch können einzelne Weinberge auch mit Leitungswasser „notbewässert“ werden. Für einen großflächigen Einsatz, wie er in Zukunft möglicherweise notwendig wird, ist Trinkwasser aber zu kostbar. Es wird kaum vermittelbar sein, Weinberge zu bewässern und gleichzeitig den privaten Verbrauch zu beschränken. In Pilotprojekten, wie etwa in Iphofen am Main in Franken oder Kasel an der Ruwer, soll Oberflächenwasser aus dem Uferfiltrat der Flüsse Verwendung finden. In Hochwasserzeiten im Winter wird Wasser entnommen und in höhergelegene Speicherbecken gepumpt werden. Die Dimensionierung der Becken entspricht dem kompletten Wasserbedarf zur Bewässerung der Weinberge im Sommer.
In Laubenheim wird seit kurzem über eine weitere Alternative zum grundwasserzehrenden Leitungswasser diskutiert. Bei den wahrscheinlich häufiger werdenden Starkregenereignissen geht ein Großteil des Niederschlags verloren. Oft sind diese Starkregen mit Bodenerosion verbunden. Das Wasser schießt an der Oberfläche durch die Weinberge und über Wege ins Tal und geht damit den Pflanzen verloren. Ziel wäre es nun, dieses Wasser in einer Art Vorfluter zu sammeln und dann langfristig zu speichern. Auch hier könnten höher gelegene Speicherbecken das Wasser für die spätere Bewässerung aufnehmen. Aus diesen würden dann Tankwagen das Wasser aufnehmen, oder fest verrohrte, automatisierte Bewässerungsanlagen gespeist werden können. Unabhängig vom Weg der Wasserherkunft („Hochwasser“ oder Regenwasser), ist eine ressourcenschonende Wasserbereitstellung die Voraussetzung, um eine Akzeptanz der Verbraucher gegenüber der Bewässerung von Weinreben zu sichern.


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