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Neue Weinberge für eine nachhaltigere Produktion

Ende 2021 wurde die Anbaufläche vom Weingut Montigny durch Zukauf um fast einen Hektar vergrößert. Bereits in diesem Jahr werden diese Weinberge komplett neu bepflanzt sein: Zuerst 2022 mit Riesling-, im Frühjahr 2023 dann mit Grau- und Spätburgunderreben. Bevorzugt kommen dabei Klone dieser Sorten zum Einsatz, die eine günstige, wenig fäulnisanfällige Traubenstruktur aufweisen. Beim Riesling sind das Selektionen aus sehr alten Weinbergen. Diese Selektionen erfolgten ab Mitte der 90er Jahre aus über hundertjährigen Rebflächen an der Mosel und aus Rheinhessen durch die Hochschule Geisenheim (Institut für Reben- und Klonenzüchtung). Ziel war die Suche nach aufgelockerten und ertragsschwächeren Qualitätsklonen bei Erhalt eines größtmöglichen Spektrums an genetischer Variabilität der Sorte Riesling.

Kleiner Exkurs zur Erklärung des Begriffs Klon: Die Vermehrung der Reben kann nur über verholzte Stecklinge erfolgen. Bei einer Klonenselektion werden im Weinberg besonders gute Rebstöcke markiert und deren Holz dann (nach einer Pfropfung auf reblausfeste Unterlagsreben) weitervermehrt. Alle Pflanzen, die aus der Vermehrung des ursprünglich ausgesuchten Rebstocks stammen, sind erbgutgleich, also Klone. Sie haben die gleichen genetischen Eigenschaften wie die Ursprungspflanze. In alten Weinbergen kann die genetische Variabilität, die sich zum Beispiel in unterschiedlichen Traubengrößen oder auch Traubenstrukturen zeigt, besonders gut genutzt werden.Mit dieser Flächenerweiterung soll die Traubenproduktion der genannten Sorten im Weingut Montigny langfristig gesichert werden. Zu befürchtende Mengenprobleme, durch klimatisch bedingte Ertragsschwankungen in der Zukunft, können durch die Vergrößerung der Flächen abgepuffert werden. Günstig wirkt sich dabei die geringe Hangneigung der neuen Flächen aus. So können möglichst alle Winterniederschläge „in der Fläche gehalten werden“. Eine maximale Versickerung des Regenwassers im Boden kann erreicht werden, bei gleichzeitig fehlender Erosion.
Nun gelang es Anfang 2023 noch einmal einen halben Hektar Rebland zu pachten bzw. zu erwerben. Zum einen eine kleine Parzelle Riesling (Pflanzjahr 2002) in der Top Lage Karthäuser. Dann, in der ebenfalls renommierten Weinlage Krone, Chardonnay Reben, die bereits 1993 gepflanzt wurden. So wird schon aus der Ernte 2023 der erste Chardonnay Wein im Weingut Montigny erzeugt. Im Jahr 2024 erfolgt dann eine weitere Pflanzung mit jungen Chardonnay Reben auf einem dafür sehr gut geeigneten Boden im Flurstück „Auf dem Wolf“.

Besonders günstig erweist sich der aktuelle Zukauf einer benachbarten Parzelle, die als Bindeglied zu anderen Montigny Weinbergen dient. Dies macht die Bewirtschaftung der Rebflächen effektiver und nachhaltiger.
Denn nun konnte die Fläche der „Pheromon Anwendergemeinschaft“ um mehrere Hektar vergrößert werden. Für das Weingut Montigny bedeutet das ein Anwachsen auf über
50 % aller Weinberge, die mit der „Verwirrmethode“ abgedeckt werden können. Verwirrt werden in diesem Fall die Männchen des „Einbindigen und Bekreuzten Traubenwicklers“. Die Vermehrung dieses kleinen Falters erfolgt, in zwei Generationen pro Jahr, durch Eiablage auf die Trauben. Die daraus schlüpfenden Würmer bohren sich in die Beeren ein. Besonders die Bohrstellen der zweiten Generation können zu frühzeitigem Fäulnisbeginn, an gerade erst reifenden Trauben führen und sind daher einer der gefürchtetsten Traubenschädlinge. Um sich zu paaren, finden sich die beiden Geschlechter des Traubenwicklers durch die Abgabe eines Sexuallockstoffs (Pheromon) der Weibchen. Pheromone sind artspezifische Duftstoffe, die gezielt von der jeweiligen Art wahrgenommen werden und alle anderen Insekten nicht beeinflussen.
Nun werden in großen zusammenhängenden Rebflächen von mehreren Hektar durch Anwendergemeinschaften der Winzer sogenannte Dispenser in den Weinbergen ausgehängt, die diese Pheromone enthalten. Die naturidentischen Wirksubstanzen sind dem Duft der Traubenwicklerweibchen nachempfunden. Die Pheromone, die aus den Dispensern über einen Zeitraum von mehreren Wochen in die Umgebung abgegeben werden, überdecken die Duftspur der Weibchen und verwirren dadurch die Männchen. Sie finden ihre Partnerin nicht und können sich daher nicht fortpflanzen, die Eiablage unterbleibt also. Der ansonsten übliche Einsatz eines Insektizids gegen den Traubenwickler kann daher entfallen. Die Verwirrmethode stellt also einen weiteren Schritt zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln im Weingut Montigny dar.


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